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Hier findet Ihr immer mal wieder verrückte Geschichten aus dem Reich der Mitte!

Feueralarm im Hochhaus am 11. September....

Veröffentlicht am 12.09.2019

Nein, so schwarz ist mein Humor nicht, dass ich  mit so einer Überschrift Witze machen würde.... aber von vorn:

 

Ein wunderschöner Tag. Die Kinder haben heute Ausflugstag mit der Schule, das Wetter passt perfekt, gute Luft, Sonnenschein, richtig schön. Außerdem sind die Mädels heute mal die ersten, die mit dem Schulbus "heim" gebracht werden, da unsere Unterkunft relativ nah am Ausflugsziel "Beiling Park" liegt. Alles super. Sie sind also schon um halb 2 daheim und wir wollen uns einen schönen Nachmittag machen. Vorher möchten sie kurz daheim eine Pause einlegen, auch gut, kann ich noch der Kleinen einen Brei verpassen, dann hält die länger durch. Plötzlich eine Durchsage: Der Feueralarm im Haus wurde ausgelöst. Man solle Ruhe bewahren, sie würden sich darum kümmern und erstmal die Ursache herausfinden, sie würden sich mit neueren Erkenntnissen melden. Erstmal die Mädels beruhigt, dann die nächste Durchsage: es handelt sich tatsächlich um einen Ernstfall, das Gebäude muss evakuiert werden, man soll selbiges schnellstmöglich über die Treppenhäuser verlassen, auf keinen Fall den Aufzug benutzen. Also los, Schuhe an, Baby in die Trage, Eda an die Hand und auf zu den emergency stairs im 23. Stock.... Unterwegs stets den Mädels erklärt, dass sicher alles in Ordnung ist und die zur Sicherheit einfach alle rausschaffen müssen, dass aber jetzt bestimmt nicht die ganze Bude abbrennt, und ja, die Stofftiere werden überleben, keine Sorge....

Zwischendurch immer wieder Eda motivieren weiter zu gehen, mit 2 Jahren aus dem 23. Stock nach unten marschieren ist weit...  Immerhin macht man in solchen Situationen immer nette Bekanntschaften, Birgit aus Deutschland. Schon länger hier, auch 2013, bei dem Erdbeben, welches wir hier auch erlebt haben, war sie schon in Shenyang. 

Nach dem neunten Stock, plötzlich eine Gittertür im Treppenhaus und danach ein Rohbau-Treppenhaus, purer Estrich, Staub, nur notdürftig beleuchtet. Die Kinder bekommen noch mehr Angst, die Große ständig den Tränen nahe, durch beruhigende Worte kann ich sie immer noch zum Weitergehen motivieren, bis auf Eda, die ist platt, also noch auf den Arm, zum Baby in der Trage, und weiter bergab... im dritten Stock kommt uns von unten ein Franzose mit Koffer entgegen: Nicht weiter runter gehen, das lohnt nicht, da ist alles dicht, man kommt nicht raus... Ach Du Schande, jetzt war nichts mehr mit beruhigen. Die Große am Weinen, Dodi drauf und dran sich anstecken zu lassen, steigen wir also wieder nach oben und suchen in jedem Stockwerk nach einem Ausweg. Ich rufe meinen Mann an, berichte ihm über die Situation und wo wir sind, damit uns wer findet, sollte es doch ernster sein.

Im neunten Stock dann, eine Putzfrau die ins Treppenhaus kommt, uns völlig entgeistert ansieht und sagt wir sollten doch besser den Aufzug nehmen!? Auf die Frage in einfachstem Chinesisch, ob es denn kein Problem gebe kam nur ein verwundertes: mei you wenti! Kein Problem! Also ab in den Aufzug und nach unten zur Rezeption. Dort alles normal, keinerlei Anzeichen von einem Feueralarm oder ähnlichem. Auf die empörte Nachfrage unseres französischsprachigen Leidensgenossens hin erfuhren wir dann, dass es wohl eine Übung war. Da wurde die Birgit dann richtig sauer und hat gefragt was das soll, und dass man das vorher wissen sollte und wenn überhaupt, dann muss man wenigstens auch raus können und nicht im Treppenhaus gefangen sein. Sie versprachen sich drum zu kümmern und als sie in die Gesichter meiner verängstigten Kinder sahen, konnte man erahnen, dass es ihnen tatsächlich leid tat. 

 

So viel Aufregung für nichts... :-) Willkommen in China. Aber anschließend hatten wir noch einen richtig schönen Nachmittag in der Taiyuanjie und im Zhongshan Park.

 

Nachtrag: wie Ihr seht, bekomme ich es immer noch nicht hin, Bilder zu drehen... tut mir leid. Vielleicht sollte ich bewusst Fotos im Querformat für die Homepage machen! :-)

 

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Friseurbesuch in China

Veröffentlicht am 26.08.2019

 

Ich habe es gewagt, und was soll ich sagen... ja, eigentlich bereut. Andererseits gäbe es diese Geschichte nicht und ich hätte nicht so viel gelacht. Und, ich hätte es in Deutschland nie gemacht (hier auch nicht, aber ich wurde ja nicht gefragt... :-))

 

Aber von vorn: Vor Abflug wollte ich noch zum Friseur, da mein Ansatz schon so schrecklich raus gewachsen war, ich wusste dass ich hier nicht gehen würde, und es einfach Zeit war. Leider kamen die ganzen Irrungen und Wirrungen, Planänderung und damit verbundener zeitlicher sowie psychisch-emotionaler Stress dazu, sodass ich nicht mehr dazu kam. Also habe ich mir aus dem Drogeriemarkt noch eine Blondiercreme mitgenommen, um zu versuchen den Ansatz selbst aufzuhellen. Das habe ich versucht, und das Ergebnis war furchtbar. GELB! Schrecklich. Ich habe ein paar Tage versucht mich daran zu gewöhnen, ohne Erfolg. Zudem laufen wir täglich an einem netten Friseursalon vorbei, der vertrauenserweckend aussieht, modern und einladend. Also habe ich gestern mal gefragt ob sie mir helfen können: Natürlich! Jederzeit bis 22 Uhr Abends. Gesagt, getan, Sonntag Abend nach 19 Uhr, Kinder versorgt beim Papa gelassen, macht Mama sich auf zum Friseur.

 

Anweisug: Gelb weg, dafür kühles blond. 

 

3-6 Angestellte ständig an mir dran, der Farbenmeister eifrig am Malen, immer wieder macht jemand Fotos, ich werde bestens versorgt mit Bonbons, Keksen, Tomaten und Zitronenwasser. Nach einiger Zeit erklärt mir Picasso, dass er es etwas anders macht, aber total angesagt, modern und kühl, er verspricht mir ich werde begeistert sein. Na dann....

 

Weiter eifriges Pinseln, warten, Folie, wieder pinseln... Fotos... 

 

Dann wieder Picasso:  Also es wird wohl ein bisschen blau, aber cool. total angesagt und cool, ich werde es mögen.

 

Schon längst ist Feierabend, einige sind gegangen, aber meine 3 Hauptakteure stets eifrig bei der Sache. Um mir die Zeit zu versüßen wird Melone aufgeschnitten. Dann, gegen Mitternacht, letztmaliges Haarewaschen. Auf einer Massageliege. Genial.

 

Dann die Enthüllung! Ich: Oh, wow! It's BLUE! Picasso: Yeah, just a little blue, many cool colors collide! BAAAM! 

 

Ok, also trage ich jetzt blau. Immerhin wäscht es sich wohl aus und er ist mega begeistert. :-) Zum Schneiden ist keine Zeit mehr, Mitternacht ist um. Also zahlen und morgen wiederkommen. Nächster Schock: mehr als doppelt so teuer wie beim Friseur meines Vertrauens daheim (und da bekomme ich was ich wollte!!!) So viel Geld habe ich nicht. Wer rechnet schon mit sowas.... was tun? Morgen zahlen? Nein, der Chef am Telefon will das Geld sofort... Mhhh... Also fährt mich Picasso auf seinem Elektroroller mit blauen Haaren und ohne Helm durch die Nacht zum nächsten ATM, Geld holen. Ich kann mich vor Lachen kaum auf dem Roller halten. Da wir schon unterwegs sind, besuchen wir noch seine Freundin, die auch gerade Feierabend hat. Nach erfolgreicher Geld Abhebung zurück zum Salon. Als ich heim komme ist es fast 1 Uhr Nacht. Die Haare immer noch blau. Langsam mag ich es, zumal ich sowas NIEMALS gewagt hätte! :-) Andreas findet es cool. Na immerhin. und die Kinder erst! Haben sich kaputt gelacht und finden ihre blaue Mama lustig...

 

 

Also dann! Auf weitere solche Geschichten in China. It has only just begun! :-)

 

 

 

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